Städtebau

Mit dem Anschluss an das schweizerische Schienennetz 1876 wurde in Gerlafingen die Basis für einen erfolgreichen Industriestandort gelegt. Durch die Ausweitung

der Industriebetriebe Anfang des 20. Jahrhundert scheinen sich gleichzeitig zwei Zonen zu entwickeln. Industrienahe- und ferne Stadtbausteine. Dazwischen ein

charmantes Durcheinander von Punkt- und Zeilenbauten unterschiedlicher Nähe zur Strassenachse, durchmischt mit knappen Abstandsgrün und üppigen privaten

Grünflächen.

Inmitten dieses charmanten Durcheinanders, unter anderen auch im Bereich des heutigen Bahnhofsgebietes, möchte die Gemeinde Gerlafingen ein Bebauungs- und

Nutzungskonzept unter Einbezug der historischen Gegebenheiten entwickeln.

Unser Vorschlag sieht vor, sowohl Industrie wie aber auch die missglückten städtebaulichen Versuche in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ein Zentrum

oder gar Einheit zu entwickeln, zu berücksichtigen und einzubinden. Ein Konzept, dass mittels städtebaulicher Kontraste die Kraft und Synergien dieser industrienahen-

und fernen Stadtbausteine sucht und bindet

Der historisch wichtige Kreuzpunkt zweier Achsen Eisenbahn und Hauptstraße wird mit dem Gerlafingerhof und der Präzisierung des Bahnhofsplatzes anhand klären-

der Volumina, zur neuen Ausgangslage unseres Vorschlages. Denkmalgeschützte Bauten kommunaler Industriegeschichte mit aktueller Stadtentwicklung verknüpfen.

Diese Haltung wird gegen Norden und Süden des Betrachtungsperimeters, anhand fein differenzierter Quartiertypologien und Volumen gesucht und weitergeführt. Im

Norden prägen Industrievillen mit üppigen Grünraum das Bild. Mittels Dichtekonzentration großvolumiger Stadtbausteine werden Bezüge zu den Industrieanlagen im

Westen der Bahnlinie gesucht und gleichzeitig Freiräume hoher Qualität geschaffen. Der wichtige Grünraum zwischen den historischen Villen bleibt erhalten und zu

einem öffentlichen Park umfunktioniert. Auch zum Fischerbächli wird mittels dichter Atriumvolumen ein öffentlicher Park geschaffen. Im Süden prägen klassische

Arbeitersiedlungen das Bild. Diese Typologie wird aufgenommen. Mittels präziser Volumina werden Freiräume geschlossen, neu formuliert oder konzentriert. Wohnen

im Park oder entlang der Parklandschaft Fischerbächli, Wohnen am Puls der Industriegeschichte Gerlafingens. Angebote in einem Gebiet Gerlafingens, wo derartige

Qualitäten bis dato vermutlich am wenigsten vermutet werden.

Wohnungstypologien werden spezifisch für die neuen Quartierbausteine vorgeschlagen. Die Volumina berücksichtigen mit gängigen Tiefen ein reiches Angebot an

Typologien und können ändernde Bedürfnisse, welche durch zeitlich versetzte Etappierungen entstehen, flexibel aufnehmen. Atelierwohnungen entlang der Spielstraße,

die als Hauptachse durch das Gebiet führt und die großzügigen Freiräume verbindet, beleben das Erdgeschoss. Laubentypologien berücksichtigen die bestehenden

Lärmbelastungen und sorgen für einen starken Bezug zum Grünraum. Das Angebot soll Generationen mischen, aktuelle Bedürfnisse decken und Synergien fördern.