Mit dem Aarefeld, einem Gewerbegebiet von 39'000 m2, verfügt die Gemeinde Steffisburg über eine qualitativ äusserst attraktive Baulandressource. Das unmittelbar am Bahnhof gelegene Aarefeld zählt zu den grössten frei verfügbaren Gewerbegebieten in der Region. Es liegt also auf der Hand, dass die Gemeinde ein Projekt realisieren will, welches lokale, regionale, sogar nationale Strahlkraft haben- und nachhaltig Unternehmen für diesen Standort begeistern soll. Um dem bekannten Einheitsbrei von Gewerbegebieten in Agglomerationen Schweizer Städte entgegenzuwirken, soll anhand eines übergeordneten Studienauftrages mit klaren Randbedingungen, ideale Bedingungen und Möglichkeiten für künftige Unternehmen gefunden werden. «Leuchtturm», «Qualität», «Nachhaltigkeit» und «Einzigartigkeit» bilden als Schlagwörter das Fundament dieser Gemeindevision.

Aus dieser Vision ist Realität geworden. Das Projekt reagiert mit einem klaren, pragmatischen städtebaulichen Konzept gleich mit mehreren Qualitäten. Kein «Leucht»Turm sondern eine flächige Bebauung über fünf Baufelder, in welcher jedes Unternehmen mittels klar definierten architektonischen Spielregeln und Gestaltungsrichtlinien seinen spezifischen Leuchtturm verwirklichen kann. Somit wird nicht ein einzelner Solitär zum städtebaulichen Erkennungsmerkmal dieser Vision der Gemeinde Steffisburg, sondern die gesamte Bebauung inklusive der neu angesiedelten Unternehmen. Eine hohe Identifikation und weitreichende Strahlkraft.

Als städtebauliche Spielregel sieht das Projekt pro Baufeld ein definiertes Verhältnis zwischen einem ein- oder dreigeschossigen Sockel vor, welcher durch einen «transparenten» Aufbau ergänzt wird. Mittels einer Mindestgrösse des Sockels wird auch gleich die Aufbaugrösse definiert. Danach kann das Baufeld mit einem definierten Raster bis zur maximal definierten Baufeldgrösse additiv ergänzt werden. Wenn immer möglich soll ein Baufeld mit unterschiedlichsten Unternehmen inklusive Aufbau fertig gestellt sein, bevor ein weiteres der total 5 Baufelder in Angriff genommen wird. So wird pro Etappe stets ein vollendetes Bild erreicht.

Als Gestaltungsrichtlinien sieht das Projekt die Definition von Material, Fassaden, Dachflächen, noch nicht realisierte Baufelder und den Flächen für Firmenlogos vor. Sockelbereiche für Produktionsunternehmen aus einheimischen Holz und verglaste Aufbauten für Dienstleistungsunternehmen. Bis auf die entsprechenden Untergeschosse der Baufelder wird das gesamte Projekt in einheimischen Holz gefertigt. Die statischen Massnahmen, um grosszügige stützenfreie Flächen sowohl im Sockel wie aber auch in den Aufbauten zu schaffen, werden gezeigt und prägen das Bild des neuen Gewerbeparks. Stirnfassaden sind flächig formuliert, um diverse Firmenlogos optimal darstellen zu können, Längsfassaden zeigen den additiven Raster mittels einem gefalteten Erscheinungsbild. Fein nuancierte Grün- und Kiesflächen auf den Dachflächen des Sockel, PV- Anlagen auf den Dachflächen der Aufbauten. Ein klares Verkehrsregime definiert Basiserschliessung, Feinerschliessung, Anlieferungsbereiche, Fussgänger- und Kundenströme.

Eine klare städtebauliche Antwort auf eine komplexe Anforderung der Gemeinde. Ein Baukastensystem für KMU’s, bei welchem die vielen Möglichkeiten Kindheitserinnerungen aufkommen lassen, der Kreativität freien Lauf lassen und für hohe Identifikation sorgen. Ein Quartettspiel für Grosse: «Meiner hat 400PS, Deiner?»